Dunkle Zukunft

Es wurde jeden Tag schlimmer,
die Kälte der Kriegsgeräte,
die Bombennächte
im Keller.

Im Steinbruch zwischen den Büschen
bat ich meine kleine Freundin,
mir ihren Po zu zeigen.
Sie lehnte ab,

doch dann musste sie ständig pinkeln,
dass ich ihn doch sehen konnte.
Dort, gegenüber dem
Haus, in dem

sie wohnte, schlug die Bombe ein.
Die Hausfront brach weg.
Es sah aus wie ein
Puppenhaus.

Ich habe sie nicht wieder gesehen,
und ich habe mich auch nicht
mehr gefragt, was aus
ihr geworden ist.

Wenige Wochen später, wir waren
aufs Land geflohen, wurden
die Häuser jener Straße
restlos zerbombt.

Kindheit in einer mörderischen Welt
der Verbrechen, verborgen
zunächst, dann offen
und unerbittlich.

Angst vor Zukunft und Zweisamkeit
haben mich mein ganzes
Leben begleitet.
Doch ich

werde die Last der Verantwortung, die
nicht meine ist, zurückgeben,
und dem Herbstwind
zusehen, wie

er die gelben und roten Blätter herum
wirbelt, und völlig frei und
mutwillig mit ihnen
sein Spiel treibt.