Kein schöner Traum

Sie lag im Kofferraum seines Autos,
eine junge schöne und sympathisch wirkende Frau.
Er schlug auf sie ein, zielstrebig und engagiert, zunächst mit einem Stock,
und als das nicht ausreichte, mit einem Holzscheit, um sie zu töten.

Er hatte das undeutliche Gefühl, eine Aufgabe zu erfüllen,
die mit dem Überleben anderer zusammen hing.
Sie schrie nicht, drückte sich nach hinten
an die Rückwand des Kofferraums,

und nach wenigen Sekunden war sie tot.
Dann erwachte er und versuchte, mit dem Traum
irgendwie klar zu kommen, doch er verstand nicht, warum
er, ohne etwas zu fühlen, diese schöne Frau totgeschlagen hatte.

Er ließ es zu, dass auch sie ihn fragte, doch er fand zunächst keine Antwort.
Dann erinnerte er sich an die Zeit, als er sechs Jahre alt war und,
damals war Krieg, mit seinem Freund Krieg spielen wollte.
Doch sein Freund, ein braver Junge, wollte nicht.

Um ihn für das Spiel zu gewinnen, warf
er den Metallhenkel eines Eimers nach ihm,
traf ihn am Kopf, und der Freund rannte blutend
und laut weinend nach Hause. Sein Krieg war gewonnen!

Sie wohnten im gleichen, vierstöckigen Haus, er im Erdgeschoss,
der Freund einen Stock höher und weiter oben ein Mädchen, das etwas älter
war und ihm sehr gefiel. Er war fest entschlossen, sie zu heiraten.
Als er nun als Sieger zurückkehrte, schlug sie ihm empört

und so zornig ins Gesicht, dass ihm die Nase blutete.
Der Sieg hatte sich in eine äußerst peinliche
und bittere Niederlage verwandelt.
Er lief hinaus auf die Straße, und vielleicht

begann damals sein Einsames-durch-Straßen-Laufen,
verbunden mit dem sehnsüchtigen Gefühl, dass hinter den
am Abend erleuchteten Fenstern Wärme und Leben stattfände,
etwas, von dem er spürte und wusste, dass er davon ausgeschlossen war.

Doch die Frau aus seinem Traum verstand ihn und seine Situation,
wie es ihn enttäuschen und schmerzen musste, dass das,
was er getan hatte, missverstanden wurde und der
liebe Junge die Sympathien aller auf sich zog.

Er sagte zu ihr: Ich danke dir. Ich habe
dir gezeigt, was mir geschehen ist.
Du hast es verstanden und mir
dein Verstehen geschenkt.